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Reinhard Mey – Gute Kühe kommen in den Himmel lyrics
Autobahn A 7, Celle, Freitagnachmittagsverkehr,
Und alle Deppen der Nation fahr’n direkt vor mir her,
Lauter potentielle Geisterfahrer, Zombies, Gespenster,
Bescheuerte Kindernamen kleben auf dem Rückfenster,
Da von rechts außen, ohne Blinken auf die linke Spur:
Rosacea-Papilloma und Clamydia on Tour!
Die Drängler hinter mir und diese SUVs sind eine Plage!
Da stört das Radio meinen Schlaf mit der Verkehrsdurchsage
In Höhe Rasthof Allertal, heißt es, ist momentan
Eine Gruppe entlaufener Kühe auf der Autobahn.
Das ist ja gleich da vorn, ich bin neugierig von Natur
Und großer Kuhfreund, da seh' ich sie schon auf der linken Spur.
Erst mal absichern, Warndreieck und Warnblikanlage,
Häng' der Leitkuh Luise meine Warnweste um, mal eine Frage
Was macht ein Dutzend Buntgescheckte Niedersachsen hier
Am Rasthof Allertal am Freitag Nachmittag um vier?
Da bricht es aus ihr raus, ein lang aufgestauter Kummer:
Ein Leben lang im Stall war unser Aufschrei nur ein stummer
Protest. Das geht auf keine Kuhhaut, jetzt muss was gescheh’n,
Wenn sich was ändern soll, dann muss man auf die Straße gehn!
Gute Kühe kommen in den Himmel,
Böse kommen überall hin.
Du siehst uns auf der „Grünen Woche“ in Berlin geschönt,
Gepampert, manikürt, geduscht, gelegt, geföhnt.
Die Wirklichkeit sieht anders aus, wir stehen ungestriegelt
Und ungewaschen dicht an dicht im Dunkeln eingeriegelt.
Unsere Milch, jetzt hör gut zu, kriegt unser Kälbchen nie,
Und die zärtliche Melkerin ist eine Utopie,
Sie melken uns mit chromblitzenden High-tech-Dingern,
Die noch schlimmer sind, als der Knecht mit seinen kalten Fingern.
Und du musst wissen, dass der Bauer ein wahrer Sadist,
Ein Kuhhändler, ein Schwein und übler Eutergrapscher ist.
Gute Kühe kommen in den Himmel,
Böse kommen überall hin.
Dann wär' da auch noch die Besamung, und die ist längst
Nicht ganz so lustig, sprach Luise, wie du vielleicht denkst.
Und auch nicht wie sie uns auf ihren Viehtransporter treiben,
Und den Schlachthof brauch ich dir ja wohl nicht näher zu beschreiben.
Vom ersten bis zum letzten Muh geknechtet, ist doch klar,
Das Kuhleben ist auch nicht mehr, was es mal war.
All das verdanken wir den Sesselfurzern, den Untoten
In Brüssel, die uns schikanieren mit Vorschriften und Quoten
Für Stall, für Milch und Futter, und das Rindvieh beugt sich brav -
Nein, wie sagte doch Klaus Störtebecker, Lever dod als Slav!
Gute Kühe kommen in den Himmel,
Böse kommen überall hin.
Ich hab ja dies Helfersyndrom, ich mach den Supermann
Und führ’ die Kühe erstmal auf den Rasthof nebenan,
Ich seh mich schon groß auf der Titelseite aller Blätter:
Das Vaterland verneigt sich vor dem furchtlosen Kuh-Retter.
Inzwischen Blaulicht, Feuerwehr und Polizei in Schar’n,
Ich habe meine Pflicht getan, jetzt kann ich weiterfahr’n.
Im Fortgehn aber hör‘ ich, flüstert hinter mir Luise
Hey, Thelma, Schwestern, Durchbruch, querfeldein über die Wiese!
Etwas Besseres als den Stall findest du überall
Und sei’s der Tod auf der A 7, Rasthof Allertal!
Gute Kühe kommen in den Himmel
Böse kommen überall hin.
Und alle Deppen der Nation fahr’n direkt vor mir her,
Lauter potentielle Geisterfahrer, Zombies, Gespenster,
Bescheuerte Kindernamen kleben auf dem Rückfenster,
Da von rechts außen, ohne Blinken auf die linke Spur:
Rosacea-Papilloma und Clamydia on Tour!
Die Drängler hinter mir und diese SUVs sind eine Plage!
Da stört das Radio meinen Schlaf mit der Verkehrsdurchsage
In Höhe Rasthof Allertal, heißt es, ist momentan
Eine Gruppe entlaufener Kühe auf der Autobahn.
Das ist ja gleich da vorn, ich bin neugierig von Natur
Und großer Kuhfreund, da seh' ich sie schon auf der linken Spur.
Erst mal absichern, Warndreieck und Warnblikanlage,
Häng' der Leitkuh Luise meine Warnweste um, mal eine Frage
Was macht ein Dutzend Buntgescheckte Niedersachsen hier
Am Rasthof Allertal am Freitag Nachmittag um vier?
Da bricht es aus ihr raus, ein lang aufgestauter Kummer:
Ein Leben lang im Stall war unser Aufschrei nur ein stummer
Protest. Das geht auf keine Kuhhaut, jetzt muss was gescheh’n,
Wenn sich was ändern soll, dann muss man auf die Straße gehn!
Gute Kühe kommen in den Himmel,
Böse kommen überall hin.
Du siehst uns auf der „Grünen Woche“ in Berlin geschönt,
Gepampert, manikürt, geduscht, gelegt, geföhnt.
Die Wirklichkeit sieht anders aus, wir stehen ungestriegelt
Und ungewaschen dicht an dicht im Dunkeln eingeriegelt.
Unsere Milch, jetzt hör gut zu, kriegt unser Kälbchen nie,
Und die zärtliche Melkerin ist eine Utopie,
Sie melken uns mit chromblitzenden High-tech-Dingern,
Die noch schlimmer sind, als der Knecht mit seinen kalten Fingern.
Und du musst wissen, dass der Bauer ein wahrer Sadist,
Ein Kuhhändler, ein Schwein und übler Eutergrapscher ist.
Gute Kühe kommen in den Himmel,
Böse kommen überall hin.
Dann wär' da auch noch die Besamung, und die ist längst
Nicht ganz so lustig, sprach Luise, wie du vielleicht denkst.
Und auch nicht wie sie uns auf ihren Viehtransporter treiben,
Und den Schlachthof brauch ich dir ja wohl nicht näher zu beschreiben.
Vom ersten bis zum letzten Muh geknechtet, ist doch klar,
Das Kuhleben ist auch nicht mehr, was es mal war.
All das verdanken wir den Sesselfurzern, den Untoten
In Brüssel, die uns schikanieren mit Vorschriften und Quoten
Für Stall, für Milch und Futter, und das Rindvieh beugt sich brav -
Nein, wie sagte doch Klaus Störtebecker, Lever dod als Slav!
Gute Kühe kommen in den Himmel,
Böse kommen überall hin.
Ich hab ja dies Helfersyndrom, ich mach den Supermann
Und führ’ die Kühe erstmal auf den Rasthof nebenan,
Ich seh mich schon groß auf der Titelseite aller Blätter:
Das Vaterland verneigt sich vor dem furchtlosen Kuh-Retter.
Inzwischen Blaulicht, Feuerwehr und Polizei in Schar’n,
Ich habe meine Pflicht getan, jetzt kann ich weiterfahr’n.
Im Fortgehn aber hör‘ ich, flüstert hinter mir Luise
Hey, Thelma, Schwestern, Durchbruch, querfeldein über die Wiese!
Etwas Besseres als den Stall findest du überall
Und sei’s der Tod auf der A 7, Rasthof Allertal!
Gute Kühe kommen in den Himmel
Böse kommen überall hin.
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